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Gesellschaft zur Förderung von Museen in Äthiopien e.V.
Society for the Promotion of Museums in Ethiopia
 

Wukro ist eine Kleinstadt mit ca. 30.000 Einwohnern in der Administrative Zone Eastern Tigray im Bundesstaat Tigrai/Äthiopien, etwa 50 km von Mekelle entfernt. Durch den prosperierenden Ort führt die asphaltierte Fernstraße Addis Ababa – Asmara.


Unweit dieser Stadt (in Meqaber Ga’ewa, ca. 7-8 km von Wukro entfernt) wurden jüngst Aufsehen erregende Funde gemacht, die aus äthio-sabäischer Zeit stammen und um
700 v. Chr. zu datieren sind. U.a. wurden mehrere Architrave, eine kopflose Frauenstatue, Sockel mit Inschriften und Weihrauchaltäre gefunden. Hauptfundstück ist ein komplett erhaltenes Opferbecken, das bisher ohne Parallele ist und eine sabäische Inschrift trägt.


Die Orientabteilung des  Deutschen Archäologischen Instituts hat dort in Zusammenarbeit mit der Universität Jena im Oktober 2008 Ausgrabungen aufgenommen und dabei geklärt, dass es sich eindeutig um einen Tempel für den altjemenitischen Gott Almaqah handelt;  die Grabungen wurden Ende Mai 2009 fortgesetzt. Es ist geplant, diese Ausgrabungen langfristig weiterzuführen.


Das CNRS Paris hat mit Unterstützung des French Center for Ethiopian Studies Addis Ababa unter der Leitung von Dr. Iwona Gajda (Epigraphik und Geschichte) und Dr. Fabienne Dugast (Archäologie) Feldforschungen in der Region von Atsbi-Dera aufgenommen (präaksumitische und aksumitische Periode).


In einer ersten Kampagne wurde vom 21. März bis 2. April 2011 der Platz von Wakarida, Distrikt von Sawena, Osttigrai, untersucht; die Arbeiten wurden - 2012 fortgesetzt. Die Funde aus diesen Ausgrabungen werden in Wukro untergebracht und sollen die geplante archäologische Ausstellung des Museums in Wukro bereichern. Damit können Zeugnisse aus der ethio-sabäischen Periode und solche aus der aksumitischen Zeit wesentliche Epochen Tigrais dokumentieren.


Desgleichen ist die islamische Periode durch eine Inschrift aus der Kirche Cherkos Wukro repräsentiert.


Schon jetzt ist eine beachtliche Fülle von Altertümern zutage gekommen und es steht zu erwarten, dass mit jeder Grabungskampagne neue hinzukommen. Diese müssen in Zukunft in einem Museum untergebracht werden, um ihre sichere Aufstellung zu gewährleisten. Allerdings gibt es in Wukro kein Museum, so dass ein Neubau vonnöten ist.


2010 veranstaltete die GFMÄ einen beschränkten Architekturwettbewerb für die Suche nach einem geeigneten Museumsentwurf. Ausgewählt wurde das Konzept von Nedelykov  Moreira  Architekten, Berlin, mit wem die Gesellschaft einen stufenweisen Ausbau des Museums entwickelt hat.


Seit März 2011 existiert ein Kooperationsvertrag mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, der sich auf Konservierung, Restaurierung, Präsentation und Vermittlung von prähistorischem, historischem und neuzeitlichem Kulturerbe in Museen in Äthiopien bezieht.


Museum in Wukro

Anmerkungen zu Schreibweisen

Bei der Übertragung von Orts- und Eigennamen in andere Sprachen oder Schriftsysteme kommt es oftmals im Laufe der Zeit zu divergierenden Schreibweisen ein und desselben Begriffs. Hier finden Sie weitere gebräuchliche Varianten einiger die Arbeit der Gesellschaft berührenden Begriffe:


  1. Wukro (Ortsname)
          Wuqro, Wikro,


  1. Meqaber Ga’ewa (Ortsname)
          Meqabir Gaʼiwa, Makeber Ga’ewa, Mäqabər Gaʿəwa